Mit einem 3D-Drucker können auch Bauteile angefertigt werden, deren Herstellung mit einem anderen Verfahren nicht oder nur sehr kostenintensiv möglich ist…Das ist der Grund, warum Fachkräfte mit Kenntnissen über den 3D-Druck zukünftig sehr nachgefragt werden. Zum Glück ist das Erwerben des Wissens nicht kompliziert. In Szombathely werden zum Beispiel regelmäßig Kurse für 3D-Druck im FabLab des Berufsbildungszentrums vom Komitat Vas angeboten.
Hier versuchen die Trainer die Grundlagen sowohl den ganz jungen Kindern als auch den vor der Berufswahl stehenden SchülerInnen zu vermitteln. Es handelt sich hier – noch – nicht um offizielle Berufsausbildung. Wenn man Kenntnisse über den 3D-Druck hat, verfügt man zwar über eine Qualifikation nicht aber über einen Beruf. Dadurch ist aber der Wert des Wissens keinesfalls geschmälert. Ingenieure, die über Know-How zum 3D-Druck verfügen, finden beispielsweise viel leichter einen Job im Vergleich zu Kollegen, die „nur“ klassisches Ingenieurwissen haben.
Der Grund dafür ist teilweise die in der Einführung erwähnte Eigenschaft. Beispielsweise könnte ein Entwicklungsunternehmen ein für einen Prototyp erforderliches Teil mit einem 3D-Drucker kostengünstig anfertigen. Eine frühzeitige Investition in die kostenintensive Serienproduktion ist somit nicht nötig. Zudem sind kostengünstige 3D-Drucker für die Unternehmer schon zugänglich und dieses Potenzial wird durch Firmen auch genutzt. Demzufolge: wenn eine offene Stelle ausgeschrieben wird, sind Kenntnisse über den 3D-Druck im Jobinserat oft als Bewerbungsvorteil angeführt.
Das wurde auch durch Zoltán Fülöp, den Leiter des FabLabs im Berufsbildungszentrum vom Komitat Vas bestätigt. Er hat uns auch erläutert, wie 3D-Drucker funktionieren:
„Man hat ein dreidimensionales Objekt, das „aufgeschnitten“ wird. Genauso wie ein Brot: in verschiedenen Scheiben bzw. Schichten. Ein spezielles Programm generiert daraus sogenannte G-Codes. Diese Codes bestimmen, wohin der Druckkopf das Drucksubstrat verteilen soll und wohin nicht – Schicht für Schicht. Nach dieser Vorbereitung läuft das eigentliche Druckverfahren in der Weise ab, dass über einen sogenannten Extruder das gewählte Kunststofffilament auf eine bestimmte Temperatur aufgeheizt wird und dann das schmelzende Filament über eine Düse herausgepresst wird. Der Drucker verlegt so dieses dünne Filament auf die verschiedenen Schichten gemäß der G-Code Vorbereitung.“
Das Prinzip ist also nicht kompliziert, das zugehörige Wissen ist relativ einfach erwerbbar. Unserer Meinung nach ist es lohnend sich damit zu beschäftigen. Wenn Du Dich also für Produktionsabläufe, die Produktentwicklung und generell die Ingenieurarbeit interessierst, wäre es auch für Dich sinnvoll, die Potenziale des 3D-Drucks etwas näher kennenzulernen.